Zeitschriftenartikel und Interviews

Vill, Igls – Unter dem Titel „Fördern statt Selektion“ fand im Bildungsinstitut Grillhof zum bereits elften Mal der Tiroler Tag der Sportpsychologie statt, der von Christopher Willis (Mental Excellence) und seinem Team einmal mehr perfekt ins S…

Vill, Igls – Unter dem Titel „Fördern statt Selektion“ fand im Bildungsinstitut Grillhof zum bereits elften Mal der Tiroler Tag der Sportpsychologie statt, der von Christopher Willis (Mental Excellence) und seinem Team einmal mehr perfekt ins Szene gesetzt wurde. Der Seminar-Titel wurde vielfältig erweitert.

Gestatten: Johann Ingi Gunnarsson – der Ex-Teamspieler, Handball-Trainer des Jahres (1986/THW Kiel/ TUSSEM Essen) und Sportpsychologe, der u.a. das isländische Handball-Team auf Olympia in Peking (2008) vorbereitet hat, gewährte einen Einblick in drei Jahrzehnte seiner Arbeit. Der 63-Jährige kennt den speziellen Umgang mit Druck, der Sieger ausmacht. Grundsätze lauten: „Ich genieße es, unter Druck zu stehen. Ich lächle meine Zweifel an.“ Mit einem expliziten Beispiel spielte er darauf an, wie sich die Leistung eines Teams individuell, mit besserer Zusammenarbeit und auch gezielter Förderung aller Kaderspieler stärken ließe. Österreichs Handball-Teamchef Patrekur Johannesson oder Fußball-Angreifer Alfred Finnbogason (Augsburg) fallen in das Betreuungsumfeld des Allrounders, der auch Unternehmen beratet und launig einwarf: „Wo ich ein junger Spieler war, habe ich geglaubt, ich fahre als Sportler zu Olympia. Dann bin ich halt als Sportpsychologe gefahren.“ Seine Heimat holte 2008 Silber. Fakt sei: „Sieger haben einen Plan, Verlierer haben eine Entschuldigung.“ Ein Satz von Ex-NBA-Star Michael Jordan grabte sich auch ins Gedächtnis: „No pressure, no diamants – kein Druck, keine Diamanten ...“ Werner „Pongo“ Strele, Tiroler Eishockey-Nachwuchstrainer und Stammgast beim Tag der Sportpsychologie, sah sein Kommen in Reflexion zur eigenen Arbeit wie viele andere bereits früh bestätigt.

Gestatten: Christian Luthardt, sein Workshop fuhr unter dem Titel „Meine besten Interventionsmaßnahmen im Nachwuchsbereich“. Das Wort „beste“ strich der ehemalige Sportpsychologe des deutschen Bundesligisten Bayer Leverkusen gleich weg. Weil ihn die Vergangenheit in Zusammenarbeit mit Trainern (u.a. auch Ex-Salzburg-Coach Roger Schmidt) und Betreuern gelehrt hat, dass jeder noch so konstruktive Gedanke vom Umfeld auch gefördert oder gebremst werden kann. Eine erfolgreiche Intervention benötigt folglich nicht nur den exakten Zeitpunkt.

Zuweilen schade es Sportlern nicht, „ins Auge des Tornados“ zu kommen. Denn im Zentrum des Sturms herrsche Ruhe, das wiederum schärfe den eigenen Standpunkt. Das Spiel mit Bildern, Vorwärts-Bewegung bedeutet Selbstreflexion. Und natürlich kam auch 2017 die Bedeutung der Sportpsychologie zur Sprache. „Sind wir die Avocado im Salat?“, spielte Luthardt auf den „Kann“-, aber nach wie vor nicht „Muss“-Faktor der eigenen Arbeit im (Spitzen-)Sport an. Das liegt wohl daran, dass komplexe Fragen an komplexen Antworten hängen und das Ergebnis im Gegensatz zur Leistungsdiagnostik nicht klar messbar ist. Dem aufmerksamen Zuhörer wurde der psychologische Mehrwert aber wieder bewusst.

Printausgabe der Tiroler Tageszeitung vom Di, 19.09.2017

 

 

TAG DER ENTSCHEIDUNG FÜR ÖSTERREICHS BISHER BESTE EISHOCKEYDAMEN!

19. April 2017/in AllgemeinNews /

Am Donnerstag im Spiel Österreich: Japan fällt die Entscheidung um den Gruppensieg und damit geht es in diesem Spiel auch um Gold! Der Bunker in Graz sollte brennen und möglichst viele Zuseher in die Eishalle Graz Liebenau zu diesem Highlight locken!

Eine WM schreibt immer auch Geschichten. So auch die Geschichte von Mag. Andrea Keplinger, der Gesundheits- und Sportpsychologin des Teams Austria. Zum Dameneishockey kam sie über Verbindungen, die sie bei den Youth Olympics 2012 in Innsbruck als Betreuerin für Bob und Skeleton knüpfte. Auf der Visitenkarte von Frau Magister Andrea Keplinger, klinische Gesundheits-undSportpsychologin, (www.sportpsychologie.tirol) der Spruch: „Wenn du nichts veränderst, wird sich auch nichts verändern“.

In Graz ist sie schon bei ihren sechsten Titelkämpfen im Eishockey dabei. Auch zwei Olympiaqualifikationen hat die Tirolerin aus Mils bei Imstbereits hinter sich. Sie ist davon überzeugt, dass sich Einiges in den Jahren verändert und zum Besseren entwickelt hat: „Das ist jetzt das beste Damenteam, das Österreich bisher hatte.“  Ergebnis der Entwicklung: am Donnerstagabend – am Tag der Entscheidung – wird Favorit Japan im Kampf um den Aufstieg vom österreichischen Team gefordert. Mit dem vierten Sieg wäre der Aufstieg und somit auch die Goldmedaille geschafft.

Egal ob unter 20 oder älter bis zu den Leaderinnen Esther Kantor, Denise Altmann, Eva Maria Beiter-Schwärzler oder Janine Weber, Keplinger sieht alle als starke und zielstrebige Persönlichkeiten, die erfolgsorientiert sind. Auch wenn alle Damen – abgesehen von Weber, die in den USA spielt – praktisch Amateurinnen sind.

Außerdem eint die Damen ihrer Meinung nach noch eines: Sie möchten das gängige Rollenmuster zwischen Frau und Mann etwas aufbrechen. Das machen sie, in dem sie in die Männerdomäne Eishockey vorgedrungen sind.

Keplinger sieht ihre Rolle – wenn nötig – als Freundin, aber vor allem als stabilen Faktor, der im Hintergrund agiert und in Absprache mit Teamchef Pekka Hämäläinen und seinen Assistenten mentale Strategien entwickelt, die sie dann mit der Mannschaft in Strategiemeetingsbespricht. Das Ziel für die Titelkämpfe in Graz: eine Medaille. Nach der nicht glücklichen Qualifikation für Olympia sagt die Psychologin: „Die drei Niederlagen gegen Japan, Deutschland und Frankreich haben alle noch zielstrebiger, fokussierter und damit stärker gemacht.“ Es ging auch darum, wie man mit dem gesteigerten Medieninteresse bei einer Heim-WM umgeht. Auch mit mehr begeistertem Lärm der Fans von den Tribünen als gewohnt.“

Bei Spielerinnen zwischen 17 Jahren – wie beispielsweise Theresa Schafzahl – und 32 Jahren – wie Kapitänin Esther Kantor – gibt es natürlich eine Hierarchie. Auch die junge Generation unter 20 darf uns soll bei internen Besprechungen den Mund aufmachen. Aber es gibt eine Devise, an die sich alle halten. Die da heißt: „Das Team geht vor, Einzelinteressen sind nicht gefragt.“ Auch der Sonnenschein der Mannschaft – Eva Beiter-Schwärzlers kleine Melissa – ist am Arm der Mama bis zur jeweiligen Schlusssirene und den Hymnen immer dabei.

Bei den Spielen beobachtetAndrea Keplinger genau, was sich auf derBank abspielt, die Köpersprache der einzelnen Spielerinnen. Danach beginnt schon die Arbeit für das nächste Spiel: Videos schneiden, aufbauen und für positive Stimmung sorgen sollen. Keplinger hält es mit Walt Disney: „If you can dream it, you can make it. “  Wenn du von etwas träumen kannst, dann kannst du es auch schaffen! Eben einen Sieg gegen Japan und damit den Aufstieg in die Top Division.

„Wir sind auf dieses Turnier besser vorbereitet“, meinte Hämäläinen. Topscorerin Denise Altmann weiß, wie man die Favoritinnen knacken kann: „Die Japanerinnen sind schnell, passen gut in den Lauf. Wir dürfen ihnen im Mitteldrittel nicht zu viel Platz geben. Dann kann es klappen.“ Wenn es geschafft ist, werden die treuesten Fansdie Siegerinnen noch einmal aus der Kabine auf´s Eis holen.

Verfasst von Peter Linden

http://www.graz2017.com/tag-der-entscheidung-fuer-oesterreichs-bisher-beste-eishockeydamen/

 

 
 
 
Printausgabe der Tiroler Tageszeitung vom Fr, 06.02.2015

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Tiroler Tageszeitung Nummer 174 -27 Juni 2014

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Tiroler Tageszeitung Nummer 276- IM -07. Oktober 2014

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